Zig verschiedene Sendungen zeigen heute die Strapazen und Vorzüge einer Auswanderung nach Amerika, doch war der Weg, den die ersten Emigranten nahmen, keinesfalls derart leicht. Verbote, falsche Agenten, Stürme und Geldnot brachten sie immer wieder an den Rand des vollständigen Ruins, obwohl sie doch eigentlich auf der Suche nach einem besseren Leben waren. Der Vortrag zeichnet den Weg der Auswanderer nach Amerika nach und beschreibt die genauen Vorgänge in einer chronologischen Abfolge.
Im 20. Jahrhundert kam mit dem Film ein komplett neues Medium auf, das uns auch heute noch in seinen Bann zieht. Anhand historischer Filmaufnahmen aus verschiedenen Sammlungen beleuchtet der Vortrag Leben und Arbeiten im Oberfranken des frühen 20. Jahrhunderts.
Johann Wolfgang Döbereiner ist nur noch eingefleischten Kennern ein Begriff, doch gilt der umgetriebene Geist dennoch bis heute als eines der größten Genies seiner Zeit: Als Erfinder des Platinfeuerzeugs und Vater eines Periodensystems der chemischen Elemente zählt er zu den Begründern der modernen Chemie. Sein Leben und seine ersten wissenschaftlichen Schritte in der Region stehen im Fokus des Vortrags.
Kein anderer Berg des Fichtelgebirges hat derart viel zu bieten wie der Große Waldstein, dessen Gipfel neben der in Deutschland einzigartigen Bärenfalle auch zwei Burgen und verschiedene geologische Besonderheiten besitzt. Auf einer virtuellen Tour über den Berg werden sowohl die Geschichte als auch die Entstehung des berühmten Waldsteingranits erklärt.
Sie ist ein absolutes Kuriosum der Heimatgeschichte und heute nurmehr wenigen ein Begriff: Die Hofer Straßenbahn, die von 1901 bis 1921 in der Saalestadt verkehrte und die Bürger zum Hauptbahnhof brachte. Neben einer Betrachtung der historischen Hintergründe bietet der Vortrag eine reich bebilderte "Reise" entlang der ehemaligen Trasse, von der sich noch heute einige Relikte erhalten haben. Diesen spürt er im dritten Teil genauer nach.
Franken ist ein unglaublich vielfältiger Raum! Anhand historischer Karten spüren wir seiner Identität nach und betrachten die Auswirkungen historischer Entwicklungen.
1918 endete nicht allein der Erste Weltkrieg - mit ihm verschwand auch das imperialistische System des Deutschen Kaiserreichs im Sog der Geschichte. Mit den Worten "Es lebe das Neue, es lebe die Deutsche Republik" rief Philipp Scheidemann die erste Demokratie im Land aus, die sich direkt zu Beginn ihrer kurzen Existenz mit großen Problemen konfrontiert sah: Aufruhr und Putschversuche trugen, ebenso wie die wirtschaftlichen Krisen, dazu bei, dass die Zeit von 1918 bis 1920 als Epoche des Umsturzes und der Unsicherheit betrachtet wird. In Bayern gilt die Revolution von 1918 jedoch zudem als Geburtsstunde des modernen Freistaats, was gebührend gefeiert werden soll. Um dabei auch die eigene Heimat nicht aus den Augen zu verlieren, konzentriert sich der Vortrag auf die Geschehnisse im Fichtelgebirge - auch hier wurde geputscht und revoltiert, ehe die Unsicherheit zu teils grundlegenden Neustrukturierungen während der 1920er Jahre führte.
Viele kennen heutzutage Friedrich den Großen, König von Preußen, als Verantwortlichen für die Einführung des Kartoffelanbaus in Deutschland, doch wurden schon einhundert Jahre früher von Bauer Hans Rogler in Pilgramsreuth Kartoffeln angepflanzt, ehe der Bayreuther Markgraf Friedrich 1746 (und damit vier Jahre vor dem Preußenkönig) ihren Anbau per Dekret anordnete. Insofern ist die Knolle tatsächlich eng mit der Geschichte unserer Region verbunden, die im Mittelpunkt des Vortrages steht.
Der Kampf zwischen Preußen und den sogenannten Reichstruppen unter Führung Österreichs fand in der Heimatforschung bislang nur sehr wenig Beachtung – zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass unsere Region gerade aufgrund der grenznahen Lage während der gesamten Zeit durch Truppendurchzüge und gigantische Heerlager in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Durch detaillierte Beschreibungen, Augenzeugenberichte und Heereskarten kann nun der genaue Ablauf der Kriegshandlungen im Hofer und Münchberger Raum nachgezeichnet werden.
Eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte hatte auch Auswirkungen auf die Heimat. Im Vortrag beleuchte ich neben der Geschichte des Nationalsozialismus auch dessen Fuß-Fassen in der Region und berichte zudem vom alltäglichen Leben mit der menschenverachtenden Ideologie der NSDAP. Anhand zahlreicher originaler Quellen wird die Heimatgeschichte von 1923 bis 1945 dargestellt.
Die Pest gilt bis heute als eine der katastrophalsten Seuchen unserer Vergangenheit und forderte in ganz Europa Millionen von Opfern. Auf der Suche nach den Gründen für den Ausbruch der Krankheit schreckte man nicht davor zurück, „Andersgläubige“ zur Verantwortung zu ziehen, um damit das angebliche Strafgericht Gottes aufzuschieben. Auch im Fichtelgebirge griff in jener Zeit der Aberglauben von Neuem um sich: Pesthäuche sollten eingemauert werden, Himmelsbriefe Schutz vor den Miasmen gewähren und Bannsprüche den Tod am Betreten des Hauses hindern. Auf der Suche nach den historischen Hintergründen und den Folgen der Seuche bietet der Vortrag demnach auch eine Gesellschaftsgeschichte der Region.
Im Rahmen meiner Promotion habe ich mich fünf Jahre lang mit den Impulsen der Industrialisierung auf Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft im Münchberger Raum beschäftigt. Dabei stand im Fokus, nicht etwa weithin verbreitete Thesen zu prüfen, sondern die lokal ablaufenden Entwicklungen nachzuvollziehen, um so neue Perspektiven herauszuarbeiten: Wie lebten die Menschen in der damaligen Zeit? Gab es auch bei uns "Stürme" auf die modernen Maschinen? Welche Rolle spielten Eisenbahnen und andere Verkehrsmittel? Die Antworten auf diese Fragen und die Ergebnisse der Studie stelle ich in diesem Vortrag erstmals vor.
Im 19. Jahrhundert wurde der Hofer Raum zum mächtigen und wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Bereits kurz nach dem Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn 1848 wollte man die angrenzenden Räume durch gigantische Streckenprojekt erschließen, aus denen letzten Endes die unzähligen Lokalbahnen entstanden sind, die die Region durchzogen. Wir werfen nicht allein einen Blick in die Geschichte, sondern schauen uns gemeinsam auch einmalige Filmaufnahmen zur Eisenbahngeschichte Nordostoberfrankens aus verschiedenen Privatsammlungen an, die im Rahmen dieses Vortrags erstmals öffentlich präsentiert werden.
Der aus Münchberg stammende und in Hof aufgewachsene Georg Hacker ist noch heute neben dem Grafen von Zeppelin und Hugo Eckener einer der wichtigsten Pioniere der Luftschifffahrt in Deutschland. Als erster Kapitän unter Ferdinand von Zeppelin befehligte er über lange Jahre hinweg Luftschiffe aller Bauart und war auch stark an deren Entwicklung beteiligt. Eine besondere Fahrt nach Berlin, die ihn auch über das Fichtelgebirge führte, steht neben der Biographie Hackers im Mittelpunkt des Vortrages.
Der Fokus stellt eine spannende Verbindung zu gleich drei Jubiläen her, die 2019 gefeiert werden können: Vor 250 Jahren wird der große Universalgelehrte Alexander von Humboldt geboren, während man nahe Zell gleichzeitig damit beginnt, im Bergwerk "Hülffe Gottes" nach der seltenen Gelben Kreide zu graben. 100 Jahre später wird die aus eben dieser Grube entstandene Saalequelle in der heutigen Form gefasst. Wie genau diese drei Daten zusammenhängen, welche umfassenden und wegweisenden Studien Humboldt während seiner Zeit im Bayreuther Revier anstellte und wie er letztendlich dazu beitrug, aus der Zeche nahe der Saalequelle ein kleines "Ruhrgebiet" zu machen, wird im Vortrag anhand zahlreicher originaler Unterlagen geschildert.
1823 brannte die Stadt Hof innerhalb kurzer Zeit vollständig ab, tausende Menschen standen von heute auf morgen vor den Trümmern ihrer Existenz. Und doch sollte sich aus der Asche schon bald Neues erheben: Eine Stadt, stolzer und schöner als jemals zuvor entstand! Die Geschichte des Brandes und des Wiederaufbaus steht im Fokus des Vortrags.
Auch wenn unsere Heimat womöglich nicht direkt in den Blick gerät, wenn man über Kolonialismus spricht, so spielten die weltweiten (wirtschaftlichen wie später politischen) Verbindungen doch auch bei uns eine elementare Rolle. Der Vortrag versucht Kontinuitäten kolonialen Denkens nachzuzeichnen und aufzuzeigen.
Was wäre die Gesellschaft ohne Ehrenamt und Vereine? Seit Jahrhunderten schon organisieren sich Menschen mit gleichen Interessen in Clubs und Vereinen, um sich gemeinsam für die gute Sache einzusetzen. Die Grundlagen dieser Entwicklung liegen im 19. Jahrhundert, das im Fokus des Vortrags steht: Anhand gesellschaftlicher Betrachtungen geht er so der Frage nach, wie Vereine entstehen konnten und welche Organisationen zuerst vorhanden waren.
Oberfranken gilt bis heute als "Bierland", was an der weltweit einmalig hohen Dichte von Brauereien liegt. Der Vortrag zeichnet die Anfänge des handwerklichen Brauwesens nach und erläutert die Industrialisierung anhand der Entwicklung hin zu Großbetrieben und Fabriken.
Die Industrialisierung zählt zu den einschneidendsten Ereignissen der jüngeren Geschichte: Arbeits- und Lebenswelten änderten sich grundlegend, neue Infrastrukturen entstanden und die Gesellschaft wandelte sich in vielerlei Hinsicht. Der Vortrag versucht, die verschiedenen Prozesse der Industrialisierung einzuordnen und anhand verschiedener Branchen, darunter Textil, Maschinenbau, Porzellan und Baustoffe aufzuzeigen, wie sich die Entwicklung in Oberfranken von der anderer Regionen unterschied.
Wasser schafft Leben. Aber es schuf und schafft auch Gesellschaft und Strukturen: Dieser Vortrag versucht, die Einflüsse des Wassers auf die Geschichte Frankens darzustellen und damit einen "roten Faden" in den einzelnen Linien der historischen Entwicklung nachzuzeichnen.
Heute ist sie leider nur noch Wenigen bekannt, doch zählte die Maschinenfabrik Heinrich Rockstroh in Marktredwitz einst zu den Schwergewichten der Branche: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnaubten in fast ganz Europa die stählernen Giganten aus dem Fichtelgebirge. Im Rahmen des Vortrags wird die Entwicklung der Firma in den Kontext der Industrialisierung gestellt und ihre Geschichte anhand verfügbarer Quellen rekonstruiert.
Heute erinnern nur noch Straßennamen an sie und doch prägten sie Bayreuth so nachhaltig wie wenige sonst: Sophian Kolb, Gründer der ersten mechanischen Flachsspinnerei Bayerns in Friedrichsthal, und sein Schwiegersohn Friedrich von Feustel, zählen zu den Granden des 19. Jahrhunderts. Unter anderem durch Feustels wirtschaftliches und politisches Geschick wuchs Bayreuth ab den 1860er Jahren zu einem Zentrum der Industrialisierung heran: Er übernahm die "Bayerleinsche Brauerei" und wandelte sie in die bis heute bestehende Aktenbrauerei um, er war federführend am Aufbau der Mechanischen Baumwollspinnerei beteiligt, wirkte in höchsten politischen Ämtern und ermöglichte schließlich Richard Wagner den Bau seines berühmten Festspielhauses.
Das Fichtelgebirge war einst eine Burgenlandschaft: Errichtet zur Absicherung der Machtbereiche zeugten Burgen über Jahrhunderte hinweg vom Einfluss und dem Stolz ihrer adligen Eigentümer. Der Vortrag zeichnet die Geschichte ausgewählter Anlagen exemplarisch nach und gibt einen Ausblick auf die Wieder-Entdeckung der Festen im 19. Jahrhundert.
Das Biedermeier mag heute meist nur noch als Stilepoche von sich reden machen, doch ist es weitaus mehr: Es verkörpert den Aufstieg des "Bürgertums", gilt als Ära erster demokratischer Bewegungen und prägt darüber hinaus bis heute manch zeitgeschichtliche Entwicklung, ohne dass wir es ahnen. Der Vortrag stellt die "vergessene Epoche" genauer vor und wirft dabei auch einen Blick auf das wenige gebaute Erbe, das bis heute von ihr zeugt.
Das "Bamberger Burgenbuch" gilt als eine der beeindruckendsten Quellen zur Geschichte der 1520er Jahre. Angefertigt im Auftrag des "Schwäbischen Bundes" enthält es Abbildungen aus der Fehde des Franz von Sickingen, der des Hans Thomas von Absberg und aus den Bauernkriegen. In diesem Vortrag wird das Buch als Quelle vorgestellt, wobei auch die historischen Hintergründe, die zu seiner Entstehung führten, beleuchtet werden.
Als "Waldsteinexpress" wird die Lokalbahn, die einst von Münchberg nach Zell verkehrte, nur den Wenigsten etwas sagen: Meist spricht man von ihr als "Bockela". Hinter diesem sympathischen Namen versteckt sich eine spannende Geschichte, die in all ihren Facetten im Mittelpunkt des Vortrags steht.
Von vielen historischen Entwicklungen können wir heute nur noch durch Quellen und Berichte erfahren. Allerdings gibt es noch immer manche Zeugen, die davon berichten, was teils vor Jahrhunderten passierte: Gebäude und Häuser! In diesem Vortrag wird die Architektur daher in die historischen Entwicklungslinien eingeordnet, um die "steinernen Zeugen" zu sprechen zu bringen.
Franken wird bis heute stark von Migration geprägt: Egal, ob es die Einwanderung der Hugenotten im 17. Jahrhundert ist, die Auswanderung nach Nordamerika oder die Geschichte der Gastarbeiter: Viele verschiedene Kulturen formten und prägen das, was heute als "typisch Fränkisch" gilt.
In St. Georgen bei Bayreuth bestand einst eine weit über die Grenzen des Markgraftums hinaus bekannte Manufaktur zur Herstellung feinster Fayence. Ihre spannende Geschichte steht im Zentrum des Vortrags, ehe sich der Fokus auf die nachfolgende Produktion von Porzellan fokussiert, die ihren Schwerpunkt in der Selber Region fand.