Fast niemand kennt heute mehr die alten Bräuche und Sagen unserer Vorfahren, doch üben sie noch immer eine große Anziehungskraft auf die Menschen des Fichtelgebirges aus. Im Rahmen des Vortrags soll versucht werden, die Herkunft des Volksglauben zu begründen und darüber hinaus auch einige längst vergessen Bräuche wieder in den Fokus zu rücken.
Zig verschiedene Sendungen zeigen heute die Strapazen und Vorzüge einer Auswanderung nach Amerika, doch war der Weg, den die ersten Emigranten nahmen, keinesfalls derart leicht. Verbote, falsche Agenten, Stürme und Geldnot brachten sie immer wieder an den Rand des vollständigen Ruins, obwohl sie doch eigentlich auf der Suche nach einem besseren Leben waren. Der Vortrag zeichnet den Weg der Auswanderer nach Amerika nach und beschreibt die genauen Vorgänge in einer chronologischen Abfolge.
Kein anderer Berg des Fichtelgebirges hat derart viel zu bieten wie der Große Waldstein, dessen Gipfel neben der in Deutschland einzigartigen Bärenfalle auch zwei Burgen und verschiedene geologische Besonderheiten besitzt. Auf einer virtuellen Tour über den Berg werden sowohl die Geschichte als auch die Entstehung des berühmten Waldsteingranits erklärt.
Das Wissen um die heilende Wirkung des „Gottesgartens“ ist heute beinahe komplett vergessen, doch gab es im Mittelalter nicht allein jene berühmten Kundigen, wie Hildegard von Bingen, die sich mit dem Nutzen der Pflanzen auskannten, sondern auch breite, im Volksglauben verankerte Kenntnisse. Die Rolle von Kräutern u.a. bei der Heilung von Krankheiten aber auch beim Schutz gegen „das Böse“ steht ebenso im Mittelpunkt des Vortrags, wie die Suche nach den eigentlichen Ursprüngen des Aberglaubens.
Johann Wolfgang Döbereiner ist nur noch eingefleischten Kennern ein Begriff, doch gilt der umgetriebene Geist dennoch bis heute als eines der größten Genies seiner Zeit: Als Erfinder des Platinfeuerzeugs und Vater eines Periodensystems der chemischen Elemente zählt er zu den Begründern der modernen Chemie. Sein Leben und seine ersten wissenschaftlichen Schritte in der Region stehen im Fokus des Vortrags.
Der aus Münchberg stammende und in Hof aufgewachsene Georg Hacker ist noch heute neben dem Grafen von Zeppelin und Hugo Eckener einer der wichtigsten Pioniere der Luftschifffahrt in Deutschland. Als erster Kapitän unter Ferdinand von Zeppelin befehligte er über lange Jahre hinweg Luftschiffe aller Bauart und war auch stark an deren Entwicklung beteiligt. Eine besondere Fahrt nach Berlin, die ihn auch über das Fichtelgebirge führte, steht neben der Biographie Hackers im Mittelpunkt des Vortrages.
Sie ist ein absolutes Kuriosum der Heimatgeschichte und heute nurmehr wenigen ein Begriff: Die Hofer Straßenbahn, die von 1901 bis 1921 in der Saalestadt verkehrte und die Bürger zum Hauptbahnhof brachte. Neben einer Betrachtung der historischen Hintergründe bietet der Vortrag eine reich bebilderte "Reise" entlang der ehemaligen Trasse, von der sich noch heute einige Relikte erhalten haben. Diesen spürt er im dritten Teil genauer nach.
Der Kampf zwischen Preußen und den sogenannten Reichstruppen unter Führung Österreichs fand in der Heimatforschung bislang nur sehr wenig Beachtung – zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass unsere Region gerade aufgrund der grenznahen Lage während der gesamten Zeit durch Truppendurchzüge und gigantische Heerlager in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Durch detaillierte Beschreibungen, Augenzeugenberichte und Heereskarten kann nun der genaue Ablauf der Kriegshandlungen im Hofer und Münchberger Raum nachgezeichnet werden.
Der Fokus stellt eine spannende Verbindung zu gleich drei Jubiläen her, die 2019 gefeiert werden können: Vor 250 Jahren wird der große Universalgelehrte Alexander von Humboldt geboren, während man nahe Zell gleichzeitig damit beginnt, im Bergwerk "Hülffe Gottes" nach der seltenen Gelben Kreide zu graben. 100 Jahre später wird die aus eben dieser Grube entstandene Saalequelle in der heutigen Form gefasst. Wie genau diese drei Daten zusammenhängen, welche umfassenden und wegweisenden Studien Humboldt während seiner Zeit im Bayreuther Revier anstellte und wie er letztendlich dazu beitrug, aus der Zeche nahe der Saalequelle ein kleines "Ruhrgebiet" zu machen, wird im Vortrag anhand zahlreicher originaler Unterlagen geschildert.
Die Ritter von Sparneck galten von 1350 bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts als eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Frankens. Letzten Endes waren es die Nürnberger, die sie unter Mithilfe des übermächtigen Schwäbischen Bundes vernichteten. Im Fokus des Vortrags liegen die ehemaligen Besitztümer der Familie von Sparneck, wozu nicht nur zahlreiche Burgen zählten, sondern auch Amtshäuser und ein Kloster. Dabei wird deren Geschichte ebenso beleuchtet, wie auch im Zuge einer Spurensuche nach ihren letzten Überresten gefahndet wird.
Eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte hatte auch Auswirkungen auf die Heimat. Im Vortrag beleuchte ich neben der Geschichte des Nationalsozialismus auch dessen Fuß-Fassen in der Region und berichte zudem vom alltäglichen Leben mit der menschenverachtenden Ideologie der NSDAP. Anhand zahlreicher originaler Quellen wird die Heimatgeschichte von 1923 bis 1945 dargestellt.
1918 endete nicht allein der Erste Weltkrieg - mit ihm verschwand auch das imperialistische System des Deutschen Kaiserreichs im Sog der Geschichte. Mit den Worten "Es lebe das Neue, es lebe die Deutsche Republik" rief Philipp Scheidemann die erste Demokratie im Land aus, die sich direkt zu Beginn ihrer kurzen Existenz mit großen Problemen konfrontiert sah: Aufruhr und Putschversuche trugen, ebenso wie die wirtschaftlichen Krisen, dazu bei, dass die Zeit von 1918 bis 1920 als Epoche des Umsturzes und der Unsicherheit betrachtet wird. In Bayern gilt die Revolution von 1918 jedoch zudem als Geburtsstunde des modernen Freistaats, was gebührend gefeiert werden soll. Um dabei auch die eigene Heimat nicht aus den Augen zu verlieren, konzentriert sich der Vortrag auf die Geschehnisse im Fichtelgebirge - auch hier wurde geputscht und revoltiert, ehe die Unsicherheit zu teils grundlegenden Neustrukturierungen während der 1920er Jahre führte.
Viele kennen heutzutage Friedrich den Großen, König von Preußen, als Verantwortlichen für die Einführung des Kartoffelanbaus in Deutschland, doch wurden schon einhundert Jahre früher von Bauer Hans Rogler in Pilgramsreuth Kartoffeln angepflanzt, ehe der Bayreuther Markgraf Friedrich 1746 (und damit vier Jahre vor dem Preußenkönig) ihren Anbau per Dekret anordnete. Insofern ist die Knolle tatsächlich eng mit der Geschichte unserer Region verbunden, die im Mittelpunkt des Vortrages steht.
Die Pest gilt bis heute als eine der katastrophalsten Seuchen unserer Vergangenheit und forderte in ganz Europa Millionen von Opfern. Auf der Suche nach den Gründen für den Ausbruch der Krankheit schreckte man nicht davor zurück, „Andersgläubige“ zur Verantwortung zu ziehen, um damit das angebliche Strafgericht Gottes aufzuschieben. Auch im Fichtelgebirge griff in jener Zeit der Aberglauben von Neuem um sich: Pesthäuche sollten eingemauert werden, Himmelsbriefe Schutz vor den Miasmen gewähren und Bannsprüche den Tod am Betreten des Hauses hindern. Auf der Suche nach den historischen Hintergründen und den Folgen der Seuche bietet der Vortrag demnach auch eine Gesellschaftsgeschichte der Region.